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I
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Ueber die
Mäiträyant Samhitä,
ihr Alter,
iJir. Verhältniss zu den verwandten <^äkhä's,
ihre sprachliche und historische Bedeutung.
>S«{o«-
ttattjtttm -^t$$$rfjtOTtt
zur Erlangimg
des Grades eines
Doctors der Tergleichenden Sprachknnde
verfasst
nnd mit 6enehmigang
einer Hocilverordneten historiscb-pliiloIogiseheDFacaltit der Kaiserl. Universität zn Dorpat
zur öffentlichen Vertheidigung bestimmt
von
Leopold von S^i^hroeder
Mag;, gramm. comp.
Dorpat.
Druck von C. Mattiesen.
1879.
(
Gedruckt mit Genehmigang der historisch-philologischen Facnltat.
Dorpat, den 17. Oetober 1879.
A. Brilekiier, Decan.
LOAN STACK
Dl
le vorliegende Arbeit ist das erste Specimen meiner s
mehreren Jahren auf die Mäiträyani Samhitä gerichteten Studi
Bei dieser Gelegenheit fühle ich mich gedrungen, allen c
Männern auch öfiFentlich meinen Dank zu sagen , welche m
bei meinem Unternehmen mit Bath und That unterstützt hab
Die Anregung und erste Förderung verdanke ich Hei
Prof. B* E 1 h in Tübingen, der mir die Bühler'sche Handschi
acultit. zugänglich machte, welche damals ausser den Haug'schen <
einzige in Europa vorhandene war» — Herr Prof. Bühler 1
er. I>5«*^ mir nicht nur seine eigene Handschrift für die ganze Dai
meiner Studien freundlichst überlassen, sondern mir auch dui
seine Verwendung in Indien namhafte Dienste geleistet. — \
hohem Werthe war mir während eines längeren Aufenthaltes
Jena die häufige Berührung mit Herrn Geheimrath Böhtlinj
und Herrn Prof. Delbrück, denen ich viel Förderung und I
lehrung verdanke. — Bühmend muss ich ferner der Liberali
der englischen Begierung gedenken, durch die mir alle bisl
bekannten Manuscripte dieses seltenen Werkes zugesandt word
sind. Speciell habe ich dabei für ihre Vermittelung zu dank
Herrn Oberbibliothekar B. Bost am India Office in Lond(
Herrn Begistrar Petersen an der Universität Bombay u
Herrn Griffith, Director of Public Instruction N. W. Pi
vinces in Benares, sowie insbesondere dem gelehrten Ine
Bäbu Bäjendraläla Mitra, Ehrenmitglied der Boyal Asia
Society of Great Britain and Ireland, zu Calcutta,
Allen den genannten Herren fühle ich mich für ihre vi<
fache Hilfe sehr verpfiichtet
Aufrichtigen Dank sage ich endlich der Königl. Akadem
der Wissenschaften zu Berlin, die mich in diesen Studi
wiederholt durch die Mittel der Bopp-Stiftung unterstützt hat
794
IL
Nach Abdruck der vorliegenden Arbeit erst erhielt ich die
alte Handschrift von Benares auf 105 Blättern, über die ich
hier nur das interessante Factum mittheilen will, dass sie die-
selbe merkwürdige Accent-Bezeichnung aufweist, wie die alte
Haug'sche Handschrift.
Das in vorliegender Schrift berührte Verhältniss der
Mäitr. S. zum Käthakam habe ich seither specieller prüfen
können, nachdem mir der Berliner Codex (Chambers 40) zu-
gänglich geworden. Meine diesbezüglichen Untersuchungen,
welche mit dem Vorliegenden durchaus stimmen, werden gegen-
wärtig gedruckt in den Monatsberichten der KönigL Akademie
der Wiss. zu Berlin (Gesammtsitzung der Akademie vom
24. Juli 1879).
Dorpat, im October 1879.
Der Verfasser.
I
^
\
üeber die Mäiträyani Samhitä, ihr Alter, ihr Ver-
hältniss zu den verwandten ^äkhä's, ihre sprachliche
und historische Bedeutung*
Von
Leopold Seliroeder.^)
(Mit einer lithogr. Tafel.)
Es ist ein fast yerschoUenes Buch, für welches ich das
Interesse der Fachgenossen gewinnen möchte; ein Buch, über das
bisher nur spärliche Nachrichten in die gelehrte Welt gedrungen
sind. Während andere Yajus-Texte, wie T&ittiriya-Sai|ihit& und
Väjasaneyi-Samhitä überall gelesen und berücksichtigt wurden,
nahm von der Mäiträyani Samhitä» fast Niemand Notiz. Wie ver-
loren und vergessen stand sie da, man hörte kaum von ihr; man
wusste nur von wenig Handschriften, die dieser 9^^^ angehören
sollten, und nur gering war die Zahl ihrer Anhänger unter d,en
Brahmanen.
Verdiente die Mäiträyani Sai^ihitä diese Zurücksetzung oder
litt sie unter einer Ungerechtigkeit des Schicksals ? Bot sie wirk-
lich weniger Interessantes als ihre begünstigten Verwandten, oder
ist sie es werth, dass man sie aus dem bisherigen Dunkel hervor-
zieht, um auch ihr das Interesse und die wissenschaftliche Arbeits-
kraft zuzuwenden?
Es ist der Zweck der vorliegenden Arbeit, diese unmittelbar
sich aufdrängenden Fragen einer näheren Betrachtung zu unter-
werfen, sie wenn möglich zur Entscheidung zu bringen. Ihre Be-
antwortung wird sich aus einer Charakteristik der Mäiträyani
Samhitä und Vergleichung derselben mit den anderen Yajus-Texten
ergeben. Eine solche mit möglichster Unparteilichkeit zu liefern,
wird mir dabei als Aufgabe zufallen. — Bevor ich jedoch dem
Kernpunkt der Frage mich zuwende, werde ich einige Worte über
die bisherigen Nachrichten von der Mäiträyani Samhitä sowie über
die Handschriften» in denen sie uns vorliegt, vorausschicken müssen.
1
Sehroeder, über die Mdüräyani Samhüd,
Bisherige Nachrichten über die MS.iträyani Samhitä.
Der Erste, dem das Verdienst gebührt, die Aufmerksamkeit
der Forscher auf die Maiträya^i Samhitä gelenkt zu haben, ist
Haug. Alle früheren gelegentlichen Erwähnungen des Werkes
beruhten noch nicht auf. einer Bekanntschaft mit dem Texte des-
selben. Haug brachte die ersten Handschriften von der Mäiträyani
Samhitä nach Europa und machte darüber eine kurze Mittheilung
in einer Anmerkung zu seinem Vortrag über Brahma und die
Brahmanen, der 1871 erschien (S. 31 ff.)« Er gab in Kürze
den Inhalt und die Eintheilung des Werkes an, theilte die Anfänge
der vier Eäia^^'^ ^^^ ihrer Schlusskapitel mit und machte endlich
einige Bemerkungen über die interessante, ganz originelle Accent-
bezeichnung, die sich in der ^ten aus Ahmedabad stammenden
Handschrift vorfindet.
Nächstdem veröffentlichte Wieber im XUI. Bande der In-
dischen Studien die Anfangs- und Schlussworte der einzelnen
Prapäthaka's aller vier Bücher, wie sie ihm von Bühler nach
dessen Handschrift mitgetheilt worden waren, und machte über
die Eigenthümlichkeiten der Mäiträyaiai Saiphitä in Betreff der
Laute und Accente einige Bemerkungen. Auch in seiner „In-
dischen Literaturgeschichte" hat Weber die M&iträyani Sam-
hitä sowie die ganze Qäkhä., der dieselbe angehört, mehrfach
erwähnt und einige interessante Vermuthungen über ihre historische
Stellung ausgesprochen, auf die wir später näher eingehen werden.
Wir wussten demgemäss, dass die Schule der Mäiträyaijiya's
zum schwarzen Yajus gerechnet wurde und dass sie nach dem
Caranavyüha in 7 Unter abtheilungen zerfiel, von denen die-
jenige der Häridraviya am Frühesten , nämlich schon im Nirukta,
erwähnt wird. Wir wussten femer, dass das Mäitram oder
Mäiträyaniyakam mehrfach citirt wird, wenn auch nicht in sehr
alten Schriften. Wir wussten, dass ausser der Samhitä auch
Sutren dieser Qäkhä existiren und die Mäitxyupanishad war all-
gemein bekannt. Viel weiter aber als auf diese allgemeine Kennt-
niss und die von Haug und Weber gegebenen kurzen Mit-
theilungen erstreckte sich unser Wissen von der MäiträyaigLl
Saiphitä nicht.
Handschriften.
Was nun die Handschriften anbetrifft, so haben mir fünf der-
selben vorgelegen, die einzigen, die bis jetzt nach Europa gekommen
sind : die beiden Handschriften von Haug , die gegenwärtig der
Münchener Bibliothek gehören, die Handschrift von Bühler und
zwei der Universität von Bombay gehörige Mss. Weitaus
am Wichtigsten ist von diesen die alte HandsiChrift, die nach
ßchr€feder, über die Mdäräyant Samhüd, 3 .
Hangs Angabe^) aus Ahmedabad in Gnzerat stammt. Sie
ist sehr schön und deutlich geschrieben. Höchst interessant ist
das in dieser Handschrift; durchgeführte System der Accentuation,
auf welches wir später näher eingehen werden. Sie ist am Schluss
datirt samvat 1646, varshe 9ake 1512, d. h. sie stammt aus dem
Jahre 1590 p. Ohr. Am Schlüsse giebt sich ein gewisser Vi9räma,
Sohn des Yäjiiikashosha (sie!) als ihren Abschreiber zu erkennen.
Er will das Buch zu der erwähnten Zeit in der Stadt KatJiacämä
abgeschrieben haben und zwar ^tmapa^hanartham , d. h. also
zu seinem eigenen Studium, ohne eine Speculation damit zu ver-
binden. £r hat seine Arbeit dabei aber mit so viel Liebe, so
schön und correct ausgeführt, dass wir es aufrichtig bedauern
müssen, nur das 2. EäQ^a* ^ diesem Ms. vorzufinden.
Die zweite Handschrift von Hang ist modern und zwar für ihn im
J. 1864 von einer älteren in Nasik (Näsika), im Dekhan, befindlichen
Handschrift copirt. Sie ist recht sorgMtig geschrieben und, was
sie namentlich werthvoll macht, accentuirt. Sie enthält das 1., 3.
und 4. Käigidiä der Samhita sowie die üpanishad. Bühlers
Handschrift endlich, die ich dank der freundlichen Liberalität ihres
Besitzers schon SBit mehreren Jahren benutze, auf die ich aber
auch lange allein angewiesen war, ist ebenfalls in Nasik abge-
schrieben. Es ist eine für Bühler angefertigte Copie eines älteren
Ms., leider ohne Accente und nicht sehr correct. Die Ueberein-
stimmung in einer ziemlich bedeutenden Anzahl von Fehlem macht
es mir höchst wahrscheinlich, dass diese Handschrift von demselben
Codex copirt ist wie die zweite Haug'sche. Beide stammen ja
auch aus demselben Orte.
Von den beiden Mss. der Bombayer Universität ist das eine
bloss eine moderne Abschrift) der alten Haug'schen Handschrift,
ziemlich kalligraphisch, aber nicht correct, die Accente lückenhaft
und ohne Yerständniss ; das andere Ms. ist ein vollkommener
Zwillingsbruder des 2. Haug'schen Ms., auf dem gleichen Papiere,
mit der gleichen schwarzen und rothen Tinte geschrieben, mit der
gleichen gelben Farbe corrigirt, ja in dem gleichen Einband, eben-
falls das 1., 3. und 4. Kaigida und die Üpanishad enthaltend ; nur
folgt die Üpanishad hier unmittelbar auf das 1, Kai^^^, wie in
dem Bühler'schen Ms. Diese Handschrift ist ein Jahr später als
die Haug'sche und weniger sorgfältig geschrieben.
Femer ist die Bibliothek des Sanscrit College zu Benares,
gemäss dem im Paij4it (May 1869, Suppl. S. 10) veröffentlichten
Kataloge, im Besitze von zwei Mss. des 4. Kän(Ja der Mäitr.
Saiphitä (auch khilakai^da genannt), das eine auf 105, das andere
auf 64 Blättem und samvat 1529 geschrieben^). Enthalten diese
1) Vgl. Brahma und die Brahmanen, S. 32.
2) S. Weber, Ind. Stud. XIH., S. 103.
6 Schroeder, über die Mäürdyant Samhüä,
Ich vermuthe dies speciell von dem Kathakam. Dafar spricht
vor Allem eine nicht unbeträchtliche Zahl von Wörtern, die ausser
in der Mäitr. S. nur im Käth. zu belegen sind, wie ich weiter
unten näher ausfahren werde. Es spricht dafür die üeberein-
stimmung in einer Reihe eigenthümücher Legenden, wie z. B. der
von Vämadeva und der Kusitayi u. dgl. Es spricht für die be-
hauptete Verwandtschaft ferner der Umstand, dass die Bezeichnung
des jätya-Svarita in Mäitr. S. und Käth. eine ähnliche ist. In der
MMtr. S. wird derselbe durch einen Haken, eine Curve unter der
Linie bezeichnet; im Käth. (Berliner Codex, Chambers 40) „durch
eine circumfiexartige Curve, die in grossen Dimensionen über
mehrere akshara weg von links her auf die svarita-Sylbe aufbrifft,
über der Linie** ^). Es lässt sich femer anführen , dass die der
Täitt. S. charakteristischen Zerdehnungen iy und uv sowohl im
KS.thakam als in der Maitr. S. fehlen, wodurch diese beiden der
Täitt. S. gegenüber näher zusammengerückt werden; gerade durch
solche Aeusserlichkeiten scheinen die verschiedenen Yajus-Schulen
sich gerne von einander geschieden zu haben. Im Caranavyuha
werden die Mäiträyaijiya's geradezu als ein Zweig der Katha be-
zeichnet. Wir werden übrigens auf diese Frage später noch näher
eingehen müssen.
Lautliche Eigenthümlichkeiten.
Fragen wir nun, wodurch sich denn die Mäitr. S. von den
verwandten Texten unterscheidet, so fallen uns alsbald eine Reihe
von merkwürdigen Eigenthümlichkeiten in Laut und Accent in s
Auge, durch welche diese Qäkhä schon äusserlich als etwas ganz
Eigenartiges und Originelles gekennzeichnet wird.
Dahin gehört die merkwürdige Behandlung von auslautendem
e xmd as vor Vokalen. In der Mäitr. S. gilt nämlich die Regel,
dass ein auslautendes unbetontes e und as vor betontem Anfangs -
vokal des folgenden Wortes zu §. verwandelt wird. Also z. B.
aus ä'dadhe iti wird ä'dadhä iti; aus i9e ä'yushe wird i^ä ä yushe ;
aus agre a^dhishata wird ägrä. ä'dhishata; aus ukhe iti wird ukha
iti; aus dadhikra'vi^e 6k&da9akapälam wird eigenthümücher Weise
dadhikrä'vijä ^käda^akapälam; aus nirupyate indr&ya wird nirupyatä
indräya; aus avarundhe uttarat wird ävarundhä üttarah; aus
sü'ryavate ^k|da9akap41am wird süryavatS. 6kä.da9akapalam ; aus
älabhate indräya wird älabhatä indräya; aus tä'n me ä'manasas
krdhi wird tä n mä ä'manasas kydhi; aus vajrine 6käda9akapälam wird
vajri^ä 6kada9akapälam ; aus garbhe ä' wird gdrbhä ä'; aus sväkrte
iri^e wird svakytä iriiae; aus ägne äyähi wird agnä äyähi. Aus
1) Leider ist der Codex sonst nicht accentuirt, so dass wir nicht wissen
können, ob das System vielleicht noch mehr Uebereinstimmung mit dem der
M. S. hatte (s. Weber, Ind. Stud. X , S. 440).
Sehroed&r, über die MaUrdyant SamkUd. 7
samldbas a'dadh^ü wird samidha ä'dadh&ti; aas sabhasadbhyas
üpaharet wird sabhäsadbhya npaharet; aus yad r^tas a'sitwird yad
ret& 4'stt; ans äyajfias it^trab wird äyajnä itara^; aus jesbyämas
iti wird jesbyämi^ iti; aus pa^ävas slyartante wird pa^avä ävar-
tante; aus sarvas ij janab wird sarvä ij jana^; aus tatas indral^
wird tat4 indrab^ aus yajnäs ^rtyas iti wird yajna ahftyä iti;
aus cbändas ä'roba wird cbandsl aroba; aus Yi9Yä'mitras f'sbib wird
vi9v4'miträ fsbib u. s. w. durcb die ganze Samhitä.
Diese Verwandlung des e und as zu ä tritt aber wie gesagt
nur dann ein, wenn das scbliessende e und as unbetont, der
folgende Vokal dagegen betont- ist. Trifft eine dieser Bedingungen
nicht zu, so wird das e und as nicht zu ä, sondern zu a.
Einige Beispiele werben das deutlich machen. Aus haste 4dadh6
ist hasta ädadhe geworden, nicht hasta ad., weil die folgende Sylbe
unbetont ist. Aus 4gre ushasam wird ägra ushasäm; aus präjäyate
etä^ib wird prajäyata etä'ih; aus vishnave urukrarnft ya wird vishnava
umkrama ya. Aus demselben Grunde ist aus e das a geworden in
sämardhayata aindrägnam, üpasyata ^drägnam. Aus tatas enam
wird tdta enam ; aus tdjas evä'smin wird teja evä smin. Aus dem-
selben Grunde ist as zu a geworden in sarva i9e aus sarvas 190;
tapa eva aus täpas ey4; in pävamana eväinam, yä9a ärchat,
soma evä'sm^, y^lbhidaka idhm4h, manidbhya uksho^li, pa9aYa
upaVartanta, indra indriyäm, p4ya esha, paräy4ta eyä'inam, indra
ürdhyäh u. s. w.
Aus tratr^ ekada9akapMam wird trätra 6k&da9akap&lam, nicht
trätra', weil das scbliessende e betont ist Derselbe Grund lässt
das a aus e entstehen in abhimätighna ^kl^da9akapalam , yrtraghna
ekada9akapalam, püshnä ä'dhipatyam u. dgl. Ebenso musste aus
as. ein a werden in yd ä'hitägnih, sa>aiyarga iti, tisrä ütsrjeta,
srshta lübam, ya ä'yushkamal^ sya't, S.indra ekäda9akapälah, prathama
indräya, madhyamä indräya, anädhrshyä iti, purä 6kal^, y&i9yänara
rshibhih, diyä oshadhayas pari u. s. w.
Wenn nicht nur das scbliessende e und as betont, sondern
auch der folgende Anfangsyokal unbetont ist, so muss aus einem
doppelten Grunde das e und as zu a werden. Aus sy6 eya wird
sya eya; aus tö enam wird ta enam; aus apan^ eya wird apilnä
eya; aus ye eya und aus yäs eya wird yd eya; aus tiras upari
wird tirä upäri; aus naradäs idam wird n&rada id4m. So haben
wir auch sa>«^yatsarä ete, sa^yatsara etasmai, ta idam, 9itbira
iyamanyata, diyä iya, u. dgl.
Man beobachte die erwähnten Gesetze namentlich an solchen
Stellen wie säu9rayas6shy agna ukthä ukthä ä'bhaja M&itr. S. 2,
7, 9, aus ukth^ ukthe l^'bbaja; oder syälqilb iriiaa ekolmukam aus
syakrte iri^e ekolmukam Mäitr. S. 2, 6, 1 u. dgl. Hier sehen
wir in den gleichen Formen theils ä, theils a, je nachdem die
Accentyerhältnisse sind.
g Schroeder, über die Mditräyanfd Satphüä»
Nur vor anlautendem a bleibt e unverändert und as wird in
o verwandelt. Das a fällt dabei theils durch Elision fort, theils
bleibt es stehen. Ein festes Gesetz, wann das eine oder das
andere eintritt, habe ich nicht wahrnehmen können.
Schliesslich sei nur noch erwähnt, dass das e des Duals auch
vor anderen Vokalen als a unverändert bleibt, der gewöhnlichen Begel
gemäss, z. B. ahor§.tre eva, ete evä havishi, abhijä. yete ü'rjam u. dgl.
Dieselbe Verwandlung von unbetontem e und as zu & vor be-
tontem Anfangsvokal finde ich auch in derMäitryupanishad, was bisher,
wie mir scheint, noch unbeachtet geblieben ist. So z. B. df^yata iti aus
df^yate iti Maitryup. 1, 4 a. E. ; präyäta iti aus prayatas iti M&itryup. 1,
4. 3, 2. 6, 30. ; bhägavä iti aus bhagavas iti 2» 1 ; abhinishpadyata iti aus
abhinishpadyate iti 2, 2; sa samlbnäsan\jna üttarai{i aus sa samana-
samjnas üttaram 2, 6 ; ävasthita iti aus ävasthitas iti 2, 7 ; ä^padyatl^
iti aus ä^padyate iti 3, 1 und 3, 2; püshkara iti 3, 2; abhibhdta iti
3, 5 a. E. ; vidyata iti aus vidyate iti 4, 1 ; ucyatä iti aus ucyate
iti 4, 3 ; nivartatä iti 4, 3 ; praiaavl^ iti aus pra^avas iti^) 6, 4 ; äk^9a-
v&yvagnyudakabhü my&dayä 6kal^ aus -ädayas ^kah 6, 4 ; ahavani ya
iti aus ahavani yas iti 6, 5; sü'rya iti aus suiyas iti 6, ö; ahainkara
iti aus ahamkaras iti 6, 5 ; bhärga iti aus bhargas iti 6, 7 ; 8ai{inivisht4
iti aus samnivishtas iti 6, 7 ; bhunktä iti aus bhunkte iti 6, 7 ; sa
esha ekä iti aus ^kas iti 6, 17 a. E.; a9nut4 iti aus a^nute iti 6, 20 ;
labhata iti aus labhate it! 6, 21.
In allen diesen Fällen ist das e oder as unbetont, die folgen-
den Sylben dagegen betont. Wenn die Accente anders liegen, so
finde ich auch in der Mäitryupanishad, ebenso wie in der Samhita,
ein a und nicht ä.' Z. B. ya esh&l^ aus yäs eshä.lt^'2, 1. 6, 2. u. 6, 8;
bh^ka iva 1, 4; samänä udänah 2, 6 und 6, 33; vyana iti 2, 6; ya
tirdhvam 2, 6 ; antaryäma upärin^üm 2, 6 ; katamä esha];L 3, 2 ; ko^a iva
3, 4 ; paripür^a eta'it; ürmaya iva 4, 2; sväpna iva 4, 2 und 6, 25 ;
ya evam 4, 4 und 6, 18 ; agra äsit 5, 2 und 6, 17 ; udbhütä udbhdtatva't
5, 2 ; dhyäyata ätmä nam 6, 3 ; yä udgithah 6, 4 ; udgitha iti 6, 4 ;
bhü ya evä 6, 9 ; ya ädityä't 6, 15 ; loka evä 6, 24 ; mäna eva 6, 30 und
34 ; katamä ätm^ti 6, 31 ; pränä iti 6, 31 ; täta evä 6, 34 ; mädhya iva
6, 35 ; bhärga etat 6, 35 ; täpa etat 6, 35 ; pr^^ä etat 6, 35 ; vliyanta
eshä' 6, 35; dakshii^atä üdyanti 7, 2; 9ukrä ädityä'^ 7, 3; yä ätmä-
käm&h 7, 10; u. s. w.
Man sieht aus der überwiegenden Mehrzahl der Fälle, dass
die in der Samhitä "durchweg geltenden Regeln auch in der
üpanishad beobachtet werden. Es ist indessen nicht zu ver-
wundem, wenn in die letztere sich einige Fehler eingeschlichen
1) Ich habe hier auf pra^avä den Accent nicht gesetzt, es wird dies Wort
aber wohl Faroxytonon sein wie in der VS. In der Haug'schen Handschrift ist
es Proparoxytonon, die Accente dieses Ms. sind aber sehr nachlässig und in-
correct gesetzt, wahrscheinlich ein späterer Zusatz. Wo ich sonst noch den
Accent weggelassen, fehlt er in der Haug'schen Hdschr. oder ist entschieden falsch.
Sehroeder^ über die MäUMyant SamkitSl. 9
■
haben, dia sie doch — wenigstens später auf jeden Fall — ohne
Accente weiter überliefert wurde. In der Haug'schen Handschrift
der Upanishad machen- mir die Accente einen etwas verdächtigen
Eindruck, und ich möchte vermuthen, dass sie ein späterer Zusatz
sind, bei welchem man das Bestreben sieht, die erwähnten Laut-
regeln der Samhita auch durch die Accente gerechtfertigt erscheinen
zu lassen. Gegen diese Lautregeln verstösst %, B. 9ari'ra iti
Mäitiyup. 3, 2 ; indra induh 6, 8, wobei in der Haug'schen Hdschr.
induh ohne Accent gelassen wird, was aber natürlich unmöglich
ist; yoga iti 6, 25; rasa iti 6, 31 (beide Wörter in der Haug'schen
Hdschr. ohne Accente); maha'tmana ' iti 7, 11; devlt omk^al]i 6, 23
scheint auch fehlerhaft zu sein, doch wäre es hier vielleicht noch
möglich, dass die Haug'sche Hdschr. Recht hat, indem sie devä un-
betont lässt, wobei man das Wort als Voc. PI. fassen könnte, doch
verdient jenes Ms. wie gesagt wenig Vertrauen; tigmatejasä ürdhvare-
tasah 2, 3 wird sich wohl nur vertheidigen lassen, wenn man eine
Grundform tigmatejasä annimmt; die Betonung üVdhvaretasah in
dem Haug'schen Ms. hat doch keine.Wahrscheinlichkeit für sich. —
Jedenfalls treten diese Fehler durchaus zurück gegenüber den zahl-,
reichen Fällen, wo die erwähnten Regeln correct beobachtet sind.
Eine andere, noch viel auffälligere, ja geradezu abnorme laut-
liche Eigenthüralichkeit der Mäiträyanl Samhitä besteht darin, dass
sie t vor q regelmässig in ü verwandelt ; also^ z. B. aus ut9ishta
wird u&9ishta, aus tat gatam wird tan ^atam; aus yat ^ami wird
yan ^ami; aus nirvapet ^rikämah wird nirvapeil ^rikama^ und
so fort. Weber hat in den Ind. Stud. Bd. TTTTT, S. 122 Anm.
die Vermuthung ausgesprochen, „dass fi hier einfach, und zwar
etwa schon vor Zeiten, in einem Mspt., auf welches unsere Mss:
sämmtlich zurückzuführen sein würden, verlesen ist für c. Die
Schreibung 09 ist ja nach Pän. 8, 4, 63 gleichberechtigt mit cch,
war aber handschriftlich bisher noch nicht nachgewiesen.*
Diese Vermuthung wäre sehr ansprechend, wenn es sich nur
um einige Fälle handeln würde, wo uns das merkwürdige £9
für t9 entgegen träte. Ich finde aber diese Schreibung ganz conse-
quent in allen Handschriften. Auch in dem alten Ms. von 1590
p. Chr. .ist die- Form des c und des n sehr deutlich unterschieden
und durchgängig ganz deutlich ftQ für t9 geschrieben. Die Zahl
der Fälle ist bei dem Umfang des Textes eine ausserordentlich
ofTosse, und ich kann es mir schwer denken, dass dabei ein Schreib-
fehler vorliegen könnte. Ein 09 für t9 widerspricht zu sehr aUen
sonstigen Lautregeln, als dass die Anhänger dieser Qäkhä bloss
durch ein Versehen diese Schreibung hätten adoptiren können.
Auch handelt es sich hier ja nicht um ein Buch, das bloss gelesen
wurde , sondern eines , dessen Text beim Opfer recitirt und dea
Schülern zu recitiren gelehrt wurde. Bei Weber's Annahme müsste
man einen Bruch in der mündlichen Tradition annehmen, wozu
sonst kein Grund vorhanden ist. Es scheint mir vielmehr auch
10 Sekroeder, Über die M&Urdyant Samhitd,
hier wieder eine bewusste und beabsiolitigte Besonderheit in der
Behandlung der Laute vorzuliegen, durch welche die M&iträyaniya's
sich von anderen Schulen unterscheiden wollten. Welcher specieUe
historische oder lautphysiologische Grund dabei im Spiele war,
wird sich schwer entscheiden lassen. Erwähnen will ich nur noch,
dass Ernst Kuhn mich darauf aufmerksam macht, dass in den
jüngeren indischen Dialekten ähnliche lautliche Entwickelungen
vorkommen. Allerdings wäre für das Sanskrit diese Erscheinung
so abnorm, dass ein apodiktisches Urtheil hier kaum erlaubt sein
dürfte.
Ganz vereinzelt findet sich diese Schreibung auch in der
M&itryupanishad, was meines Wissens auch noch nicht bemerkt
ist. Mäitryup. 6, 8 lesen wir in der Cowell'schen Edition (ganz
ebenso wie in den Mss. von Bühler und Haug) sväfi ^arirät (aus
svät ^arirät). Dazu findet sich bei Cowell dieAnm.: sväccharirad
iti t^käpSithah. Femer haben wir Mäitryup. 6, 27 zu yaccharirasya
bei Cowell die Anmerkung: yan ^arirasyeti likhitam.
Femer ist in lautlicher Beziehung noch zu bemerken, dass
in der Mäitr. S. schliessendes m nicht bloss vor Zischlauten und
r, sondern auch vor y und v durch v^; od^r >5^ ausgedrückt wird,
wie schon Weher, Ind. Stud. XIH, S. 119 Anm. 3 bemerkt hat.
Viel auffölliger ist aber die Behandlung von Su im Auslaute
vor Vocalen. Es wird dafür nämlich sonderbarer Weise am ge-
schrieben. So z. B. mahain indrah für inahän indrah Mäitr. S.
1, 3, 24 und 25; asmam a^notu für asmän a9notu 1, 5, 4;
havishmam äviväsati havishmam astu sÄryah 1, 3, 1; vfshtimam
iva 1, 3, 24; janam anu 1, 3, 33; gomam agne S vimam a9vi
1, 4, 3 und 1, 4, 8 ; devam ihävaha 1, 5, 1 ; madhumam udärat
1, 6, 2; anyam adharänt sapatnän 1, 2, 10; devam id eshi
1, 2, 15; madhumam astu 2, 7, 16; pravidvam iha 2, 7, 16;
taskaram uta 2, 7, 7; amrtam anu 1, 2, 6, wo Täitt. S. 1, 2, 8
amrtä^ anu hat; sarvam agnin 2, 13, 1; svain aham 2, 7, 7;
pyshtimain asi 2, 7, 11; ny amitram oshatät 2, 7, 15; a9vam
agne 2, 7, 17; bäiaavam uta 2, 9, 2; amitram apabädhamänah
2, 10, 4; savitä jyotir. udayain ajasram 2, 10, 5; devöi^ ä ca
vakshat 2, 10, 5 u. s. w.
Eigenartige Accentbezeichnung.
Was nun die Accentbezeichmmg anbetrifft, so finden wir in
der alten Haug'schen Handschrift ein ganz eigenartiges System be-
X)bachtet, das von allem bisher Bekannten abweicht. Dies System
ist etwas complicirt, aber durchaus rationell und ganz consequent
durchgeführt.
Der Udätta wird hier durch einen senkrechten Strich über
SchroedeTj Über die Mditrdpant Samhitd, \\
der Sylbe bezeichnet, also .so wie sonst der Syarita. Z. B.
IfSrlf prajä'; IJ^f^f etöna; ^^^ sän; flf^ffj savitä' u. dgl.
Dieselbe Art, den UdÄtta zu bezeichnen^ findet sich in einem von
Bühler in Kashmir entdeckten, 5 — 600 Jahre alten vortrefflichen
Ms. des ßigveda (s. Weber, Ind. Liter. 11. Aufl. S. 337 und 338)
und, wie mir Herr Prof. Whitney mittheilt, auch in einer
Atharvahandschrift zu London. Die tonlosen Sylben erhalten in
dem alten Haug'schen Ms. wie gewöhnlich einen horizontalen Strich
unter der Linie. Dagegen wird der Svarita wieder ganz anders
und zwar mit sehr feinen Distinctionen ausgedrückt. Es wird
ein Unterschied gemacht zwischen demjenigen Svarita, welcher
jatya ist, d. h. dem eigentlichen oder primären Svarita, und dem
secundären Svarita, der nur durch das Vorangehen eines üd&tta
erzeugt ist.
Der primäre Svarita wird dann, wenn ihm eine unbetonte Sylbe
folgt, durch ein Häkchen, eine Curve unter der Linie bezeichnet,
z B. 4)§Q4<J^1 viryäm indrägnf; ^ JlülfMiJUf ffl
viiy^^slbhipray&ti ; m««||4^ ^^||««| svargy &ya 94ktaye u. dgl.
Dass diese Bezeichnungsweise der in den Mss. der Ydjasaneyi-
Samhitä üblichen entspricht, hat schon Weber, Ind. Stud. XHI,
S. 118 bemerkt. Im Eäthakam finden wir ebenfalls eine Curve
zur Bezeichnung des echten Svarita; dieselbe wird nur über
der Linie angebracht, wie schon oben bemerkt worden ist.
Wenn dagegen die folgende Sylbe betont ist, so wird der pri-
märe Svarita durch eine 3 bezeichnet, die der svaritirten Sylbe
vorangesetzt wird, während diese selbst noch den horizontalen
Strich unter der Linie erhält, um die folgende Sylbe als Tonsylbe
zu kennzeichnen. So z.B. 'qT^^flri viryäm tat; ^73^^17
«i^H-n manushy ä ndktam; ^^ H5I^« apsvdntall^; cn^^^^
ST^« kurukshetr^ ^ gni^ u. dgl.
Der Unterschied von der im Rigveda üblichen Bezeichnung
einer Sylbe mit primärem Svarita, auf die eine betonte Sylbe folgt,
besteht also darin, dass 1) ohne Bücksicht auf Länge oder Kürze
der Sylbe stets die ^, niemals die ^ steht; 2) dass diese ^ vor
der svaritirten Sylbe steht, was mir sehr passend und im Einklang
mit dem sonstigen System erscheint, demgemäss bei einer Ton-
veränderung diese womöglich schon vorher angedeutet wird, um
darauf vorzubereiten; 3) die 3 erhält nicht, wie im Bigveda^
12 Schroeder^ über die MAUrdyani Samhitä.
noch einen senkrechten Strich über der Linie und einen horizontalen
I
unter derselben (3).
Am Merkwürdigsten aber ist die Bezeichnung des secundären
Svarita. Dieser wird in der Eegel durch einen horizontalen Strich
angedeutet, der die betreffende Sylbe in der Mitte kreuzt*), z. B.
IJnW" et^na; Tpp^ mänasä; ^^RF^^ÜTcRm^ST? ^kada^a-
kapälam u. dgl. Dieser horizontale Kreuzungsstrich ist aber nicht
die einzige Bezeichnung des secundären Svarita. Derselbe kann auch
durch drei Strichelchen über der Linie angedeutet werden. Und zwar
geschieht dies regelmässig in dem Falle, wenn die svaritirte Sylbe
kurz ist und ihr unmittelbar eine mit dem Anud&ttatara versehene
Sylbe folgt, d. h. also wenn der svaritirten Sylbe nach einem
Zwischenräume von nur einer Sylbe wieder eine Tonsylbe folgt,
z- B- ^|^TO^5TF*T öjasäivälnän; hier ist die Sylbe ^f mit
den drei Strichelchen versehen, weil sie kurz * ist und gleich darauf
der Anudättatara folgt, während die Sylbe rH^T laiig ist und an
ihr der secundäre Svarita darum durch den horizontalen Quer-
strich bezeichnet werden muss; |ric|t|^^i). tf^lfll« nirvaped
yasya s^gätä'h; die Sylbe cf erhält die drei Strichelchen, ?P|
dagegen nicht, weil es zwar kurz ist, aber ihm nicht unmittelbar
ein Anudättatara folgt, d. h. also die nächste Tonsylbe durch einen
weiteren Zwischenraum als bloss eine Sylbe von ihr getrennt ist.
Vgl. ferner f^Tc|X|7)9(|fF9|'^rfvT nirvaped bhrä'trvyavän und
|«ic}-m^<,||4iH nirvapet samgrämam.
Dies ganze System der Accentuation scheint mir sehr rationell
und bezeichnend zu sein. Die Tonhöhe der Sylbe ist gewisser-
massen äusserlich durch die höhere oder tiefere Stellung des
Accentuationsstriches angedeutet. Der Udätta, als höchster Ton,
hat den senkrechten Strich über der Linie, der also am Höchsten
hinaufreicht. Der schon gesenktere Ton des secundären Svarita
findet sein Abbild in dem die Sylbe in der Mitte durchkreuzenden
Striche oder den drei Strichelchen über der Linie, die neben dem
höher hinauf reichenden üdättastrich wohl geeignet sind, einen
schon gebrochenen und gesenkteren Ton anzudeuten; während
endlich die Tieftonigkeit durch den horizontalen Strich unter der
1) Dies soll sich auch in einigen Mss. des Atharvan finden, s. Weber,
Ind. Stud. Xm, S. 118.
Söhroeder, üheir die MdUrd^ant Samhitd. 13
der Lmie passend bezeichnet ist. Am Ehesten lässt sich mit
diesem Frincip noch das des Sämaveda vergleichen, wo durch die
Zahlen ^ ^ • 9 g^wissermaassen eine Bangordnung der Sylben
nach Höhe und Tiefe angedeutet wird ^).
Auch das Häkchen, die Curve als Bezeichnung des primären
Syarita scheint mir ganz charakteristisch für diesen yerschliffenen,
eigentlich aus einer betonten und einer darauf folgenden un-
betonten Sylbe verschmolzenen Accent zu sein. Wenn ^4^
eigentlich aus H + ^815^ verschmolzen ist, so deutet c^ in
4K)^ dies Yerhältniss ganz charakteristisch an. Allerdings wäre
es wohl noch angemessener, wenn diese Curve über die Linie
gesetzt würde, wie dies im Käthakam der Fall ist.
Auch muss es doch gewiss als ein Vorzug dieses Accen-
tuationssystems angesehen werden, dass sowohl beim primären als
beim secundären Svarita die Bezeichnung stets darauf Eücksicht
nimmt, ob gleich oder erst nach einiger Zeit wieder eine Ton-
sylbe folgt 2).
Die beigefügte lithographische Tafel wird das besprochene
System der Betonung noch anschaulicher machen. Sie beruht auf
dem Facsimile einer Seite des alten Haug'schen Manuscriptes , das
Herr Professor E. Sievers so freundlich war für mich anzu-
fertigen.
Charakter der Sprache. Lexicalische Ausbeute.
Durch den ganzen Charakter ihrer Sprache, in Bezug auf
den Wortschatz wie auf die Grammatik, macht die Mäiträya^i
Samhitä einen durchaus alterthümlichen Eindruck. Die Verwandt-
schaft mit der Täittiriya-Samhitä, der Väjasaneyi-Samhitä und den
Brahma^a's tritt auch in dieser Hinsicht deutlich hervor, die
Sprache der Mäitr. Sainhita trägt aber eher einen noch alterthüm-
licheren Charakter, wie die der angeführten Texte. Am nächsten
steht sie, wie ich glaube, der Sprache des Käthakam, so weit sich
dies freilich nach den spärlichen Mittheilungen beurtheUen lässt,
die uns über dies interessante Werk gemacht worden sind. Die
Zahl der Wörter, die ausser in der Mäitr. S. nur aus dem Käthakam
belegt sind, ist nicht unbedeutend.
Wir finden Tmsüdyi Mäitr. S. 2, 1, 11 entsprechend der
hasiddyi im Käth. in derselben Erzählung von Vämadeva (s. Ind.
Stud. ni, S. 478). Ebenso das Adj. Tcdimta Mäitr. S. 2, 1, 11
1) S. Bopp, krit. Gramm. S. 30.
2} Solch eine Rücksichtnahme auf gleich darauf erfolgende Hehung des
Tones liaben wir auch oben in der Behandlung von auslautendem e und as vor
Vocalen beobachtet
14 Sehroieiier, iBb&r die MdUrdifa^ Samhüd.
entsprechend dem häusida im Kk^h. Ind. Stad. HI, S. 479 (der
Codex hat offenbar fehlerhaft kosidam, was das Petersb. Wörter-
buch mit Recht corrigirt).
Femer haben wir pravahhray ein Beiwort des Indra, Maitr.
S. 2, 2, 10, dem nur in prahabhra^^^ 10, 9 (wo es gleichfalls
Beiwort des Indra ist) etwas Entsprechendes zur Seite steht.
apsavya zum Wasser in Beziehung stehend, Beiwort des
Yaru^a, Mäitr. S. 2, 3, 3 a. E.; ausserdem nur Eäth. 12, 6. 35, 15
belegt (abgeseh^ natürlich von Pä. 6, 3, 1, Y&rti 6).
cfmrwnvuahfi wohl „eine tüchtige Handvoll^ in der Composition
darbhagurumushti McLitr. S. 3, 3, 6. Diese Porm findet sich nur
noch Eäth. 21, 7 belegt, während TIdtt. S. 5, 4, 5, 2. 3 das zu-
sammengezogene grumushti steht, für welches auch gnumush^i ge-
schrieben wird. y
goshad, eine Form, die auch Psk. 5, 2, 62 uns so überliefert,
steht M^tr. S. 1, 1, 2 und ausserdem nur noch E4th. 1, 2. 31, 1.
Dagegen findet sich Taitt. S. 1, 1, 2, 1 die meiner w^sicht nach
falsche Form ghoshad, die der SchoL durch dhana oder dravya
erklärt. Ich übersetze goshad „unter den Kühen sitzend*'. Mäitr.
S. 1, 1, 1 a. E. heisst es yajam&nasya pa9Ün pähi, und 1, 1, 2
beginnt: goshad asi, pratjush^a^ rakshaljL u. s. w.; also etwa:
schütze du das Viehl Du sitzest unter den Kühen, verscheucht
sind die Dämonen u. s. w.
yugagara, etwa „Doppelpfeil", in einer übrigens schwierigen
Stelle Mäitr. S. 2, 4, 1 a. A., findet sich nur noch belegt Kä^h.
12, 10 in Ind. Stud. m, 464, wo es in ganz derselben ErzlÜilung
erscheint wie in der Mäitr. S.
yamagva Yama's Hund, Mäitr. S. 1, 6, 9; ausserdem nur
Käth. 37,14.
ruvatha das Brüllen Mäitr. S. 1, 10, 16 ; ausserdem nur
Käth. 36,9.
Die Wurzel .hürch „schwanken, faUen", ist fast nur aus dem
Käfhakam belegt und zwar findet sie sich hier in einer ganzen
Reihe von Stellen (ausserdem nur einmal mit vi im ^at. Br.)
1) das einfache hUtrch steht Mäitr. S. 1, 10, 7; sonst nur
Käth. 32, 6.
2) hürch mit anu, nach Jmd. zu Fall kommen, Mäitr. S. 1,
10, 7; sonst nur Käth. 36,1.
Das Intensivum von vli ganz in sich zusammen sinken, ganz
zusammen fallen, erliegen Mäitr. S. 1, 10, 10 yad väitad (prajä,)
varuijag^hltä avevliyanteva ; ausserdem nur noch Käth. 36, 5 und
zwar in ganz demselben Zusammenhang: prajä variu^iag^-hita
avevliyanteva.
" Hdhanyay als Epitheton von payas, im Euter enthalten, Mäitr.
8. 1, 9, 5. Im Petersb. Wörterbuche nur in der Bed. Milch ga^a
gavädi zu Pä. 5, 1, 2 und in den 1. Nachträgen üdhanya (payas)
Käth. 35, 20 belegt.
Sehroeder, über die Mdürdyant SkmhUd. 15
vegatoa Nachbarscbaft, Sassenschaft M&itr. S. 2, 3, 7 a. A.;
aasserdem nur Ea^h. 12, 5.
adhwäda ein Angriff mit Worten, Bescbimpfiing Maitr. S.
3, 2, 2; sonst nur nochEätb. 19, 12 in den Ind. Stud. m, S. 478
nacl^wiesen,
ydtavya gegen Spuk, Hexerei dienend, in Verbindung mit
tanü Maitr. S. 2, 3, 1; ausser bei Pä. 4, 4, 121 nur Eätb. 11, 11
belegt und zwar auch gerade in Verbindung mit tanü.
vdjaprasixvya mit den Worten vaja und prasaya beginnend,
Mäitr. S. 1, 11, 8. Diese Form nur E4th. 14,8. 21,12 belegt (in
den anderen Sambitä's und BrlQinuuga's bat das Wort die Form
v^äjaprasaviya).
niravaiti die Abfertigung, Zufnedenstellung. Dies Wort war
nur aus demEatb. öfters belegt, nämlicbE^tb. 11,4. 36,5. 7. 13
(ausserdem nur TBr. 1, 7, 1, 9). Auch in der Mäitr. S. findet es sich
öfters vor: MMtr. S. 1, 10, 6 a. E.; 1, 10, 10 a. E.; 1, 10, 13
a. E.; 1, 10, 19 a. A.
kshd, ksbäyati Snit apa ausgeben, verlöscben, zu Ende brennen
Midtr. S. 1, 8, 9 in d. M. (mehrmals): yasyägnir apakshäyet; sonst
nur Eäfh. 35, 17 belegt: agnir apakshäyati.
amirmärga das Nichtabstreifen oder Nichtabgestreiftwerden,
Nichtabgewischtwerden Mäitr. S. 1, 8, 5 und 2, 3, 1; sonst nur
Eath. 12, 5. 8. 24, 10 belegt (s. das Petersb. Wort, unter nirmärga).
anirddhvka nicht verbrennend, versengend Mäitr. S. 1, 4, 8;
nur noch El^th- 32, 4 (s. das Petersb. Wörterb. unter nirdähuka).
droha in der Bedeutung „Baum, Pflanze" Maitr. S. 1, 6, 12
(vom a9vattha gesagt); nur noch aus dem E4^. 26, 3 in einer ent-
sprechenden Bed. belegt, nämlich ^^eine Pflanze, die auf einer anderen
wächst;*' der in Maitr. S. so benannte a9vattha wächst ebenfalls
auf anderen Pflanzen.
svatva das Fürsichselbstsein, die Unabhängigkeit Mäitr. S.
1, 10, 6 a. E.; in dieser Bedeutung nur noch Eä^b- 36, 1 belegt
pd, mit anupra, nach Jmd. trinken M4itr. S. 1, 10, 18 devän
vai pitni manushya anuprapibante. Im Petersb. Wörterb. wird aus
Eath. 36,13 die Stelle citirt: devän väi pitrn manushyält?^ pitaro S
nuprapibate.
Die Stelle tasmäd ete (jimütä^ji) sadadi parvatam upaplavante
Maitr. S. 1, 10, 13 entspricht offenbar Eä^. 36, 7 girim upapla-
vante jimMalt^ (s. Petersb. Wörterb. plu. c. upa).
tsh c. ud emporsteigen M^tr. S. 1, 10, 12. Das Verb. fin.
nur noch Eäth. 36, 17 belegt in einer Stelle, die offenbar der der
Mütr. S. entspricht (ausserdem nur udishita BV. 10, 119, 12).
Was ich angeführt habe, sind nur Wörter ^d Formen, die
sich mir gelegentlich dargeboten haben.. Wollte man eine ünter-
Bucbung darauf hin anstellen und hätte den ganzen Text des
Eä^hakam vor sich, so würde die Zahl der Worte, die nur in diesen
1@ ßf^iroeder^ über die MMtrdyani SamIML
beiden Saipliitä's yorkommeu, sich gewiss leieht erheblich ver-
mehren lassen.
Die Mäitraya^i Sai)CLluta nimmt aber in jeder Hmsicht eine
durchaus selbständige Stellung ein, und so ist denn auch die Zahl
deijenigen Wörter und Formen, die sich bisher nur in ihr vorge-
funden haben, eine recht beträchtliche. Bis jetzt habe ich ca. 300
Wörter, zusammen gestellt, die in dem Petersburger Wörterbuche
noch nicht vorhanden sind* Ausserdem ist aber auch die Zahl
derer nicht unbedeutend, die bisher entweder nur gans spärlich
belegt oder in ihrer Bedeutung unsicher waren, wo dann die
M£^tr. S« eine willkonmiene Ergänzung und Bestätigung bringt,
bisweilen auch einen Irrthum berichtigt. Alle diese Wörter werden
in dem neuen Wörterbuche, an welchem Böhtlingk gegenwärtig
arbeitet, ihre Stelle finden, also am geeignetsten Orte verwerthet
werden. Aus diesem Grunde darf ich wohl von einer eingehenderen
Besprechung des lezicalisch interessanten Wortschatzes der MIdtr.
S. absehen. Es wird genügen, wenn ich einige Beispiele . anführe.
Neu ist z. B. ein in der Mäitr. S. öfters vorkommendes
Adverb sadadi, etwa ,|beständig, stets*^, offenbar verwandt mit
sadam und sadä, aber in dieser Form noch nicht nachgewiesen.
Es findet sich z. B. Mäitr. S. 1, 5, 12; 1, 10, 9; 1, 10, 13; 2, 1,4.
Bisher noch nicht belegt sind femer eine Reihe von Adjectiven,
die durch das Suffix uka von Verben abgeleitet sind, z. B. abhyd-
rohuka hinau&teigend, beschreitend 3, 8, 10 a. E.; apaJcrdmuka
in aifuipcJcrdmvka nicht fortgehend 4, 2, 4; pratishfhdyuka in
apraidshfhdyidca nicht stockend, ununterbrochen 4, 1, 12 u. dgl. mehr.
Neu sind eine Reihe von Abstracten auf tva, wie z. B. cbsrktua.
das Wesen des Blutes 4, 2, 9; vMaaraveditva |das Wesen, die
eigentliche Bedeutung der uttaravedi 3, 8, 3 a. E.; upasoittva
das Wesen der upasad 3, 8, 1 a. A.; agaihotrabia das Wesen
des agnihotra 1, 8, Ij usriydtva das Wesen der Kuh 4, 2, 12;
aghnydtva das Wesen der Kuh 4, 2, 12; a^yaksharatoa das Be*
stehen aus 80 Sylben oder Lauten 3, 2, 5 ; absashiraboa das Nicht-
hohlsein 3, 10, 2; askannatva das Nichtverspritztsein 3, 9, 5 a.
£.; plakshatva 3, 10, 2 u. s. w.
Neu sind femer Substantiva wie dMiuhiri der Maulwurfs*
häufen 1, 6, 3; hashfd ein Zwölfbel 3, 7, 7; dvdbhebra die Sieg-
hafügkeit (= äudbhidya) 2, 11, 4; antarüi da& Verschwinden 3, 10, 1
in d. M.; ddhiti das Denken an Etwas, die Fürsorge 1, 3, 36 u.
1, 4, 14. — Femer Adjective wie dgvavdra aus dem Rohr a9vavS.ra
(= a9vavMa) bestehend 3, 7, 9 a. E.; hmnanas, zornig böse
4, 2, 13 u. dgl. — Femer die Adverbia ayajushd ohne Opferspruch
3, 6, 8 in d. M.; ;predM liebevoll 3, 9, 7 {= priyadhä T&itt. S.
1, 3, 8, 1; 6, 3, 8, 2) u. dgl.
In anderen Fällen- ergänzt und berichtigt die Mäitr. S.
das bisherige lexicalische Material. So hatten wir ein Wort hufaru
Väj. S. 24, 23, von welchem das Petersb. Wörterbuch keine Bedeutung
Sehroedetj über die MäxMyant SamhUd, 17
mit Sicherheit angeben konnte; es bemerkt nur, dass das Wort
nach Mahidhara = kukku^a «Hahn'* sei, während es U9. 4, 81 die
Bedeutung ^^Zelt" haben soll. In der M&itr. S. steht es 1, 1, 6
a. E. an einer Stelle, zu welcher die Parallelstelle Y&j. 1, 16 das
Wort kukkuta bietet. Daraus ergiebt sich mit Sicherheit, dass
die Yon Mahidhara angegebene Bedeutung ,pHahn^ wirklich die
richtige ist. Auch M&itr. S. 3, 14, 4 kommt kufaru vor und wird
speciell zu Agni in Beziehung gesetzt (agnaye kutarün älabhate).
Mäitr. S. 1, 1, 6 wie auch 4, 1, 6 erhält kutaru das Epitheton
madhujihva. Es steht femer Mäitr. S. 3, 14, 20 und Täiti S.
5, 6, 17, 1. (Aus letzterer Stelle kann man aber nicht auf die
Bedeutung des Wortes schliessen: kvayi^ kufarur d&1yäuha]|;i neben
einander genannt.)
Für kusädyi, das von P&. 4, 1, 37. Vop. 4, 25 angefahrt
wird, giebt das Petersb. Wörterb. mit einem (?) die Bedeutung
«Frau eines Wucherers^ an. Das Wort ist aber nicht belegt»
ebensowenig wie das Masc. kusita, für welches die Bedeutung
.Wucherer'* nur aus der Aehnlichkeit mit kustda erschlossen ist.
Die Stelle Mäitr. S. 2, 1, 11 zeigt uns, dass das Wort einen
bösen weiblichen Dämon bezeichnet und mit der kusid&yi im
Eäth. (s. Ind. Stud. DI, S. 478) zusanmienfftllt. Der Zusammen-
hang, in dem das Wort vorkonunt, ist in beiden Samhit&'s der-
selbe; es handelt sich um einen Streit des Yskmadeva mit diesem
weiblichen Dämon (vgl. auch MMtr. S. 3, 2, 6). Danach lässt sich
also die Bedeutung des Wörterbuchs berichtigen.
Yon Interesse sind auch manche Nebenformen zu bereits be-
kannten vedischen Formen.
So finden wir Mäitr. S. 3, 14, 2 pidUcdya m. als Bezeichnung
eines bestinmiten Wasserthieres : adbhyo matsy&n mitrH'ya pulikdjän
varu^äya n&krä^n; ebenso 3, 14, 16 näkrö makarat^i pulikdya^
Offenbar fällt dies Wort zusammen mit purikaya m. ein bestimmtes
Wasserthier AY. 11, 2, 25. An der Stelle, die Mäitr. S.3, 14, 16.
entspricht, hat Täiti S. 5, 5, 13, 1 näkr6 m4kara]ji hüikdydh;
dagegen Yäj. S. 24, 21. 35 hulipäya m. ein bestimmtes Wasser-
thier. Wir haben also neben einander die Formen: purikaya,
pulikaya, kulikaya, kultpaya. Die Form der Mäitr. S. büdet die
Yermittelung zwischen der des AY. und denen der TS. und YS.
hulanga m. bezeichnet ein Thier aus dem Hirschgeschlechte,
wahrscheidich eine Antilope, Mäitr. S. 3, 14, 9 rudrebhyo rurdn
(älabhate) — — vi9vebhyo devebhyat p^^shatänt s&dhebhyat
kulangän; 3, 14, 13 somäya kulanga]^ Dies kulanga ist = kulunga
YS. 24, 27. 32, wovon es wohl die ältere Form ist, die sich noch
direkt an das gewöhnliche kuranga anschliesst; kulanga bildet also
das vermittelnde Glied zwischen kuranga und kulunga.
pdUat n. Mäitr. S. 3, 15, 7 ist eine Nebenform von puritat
n. = Herzbeutel oder ein anderes Eingeweide der Herzgegend.
Das y^ovirenukakdfa RY. 6, 28, 4 und YS. 28, 13 ist ein Beiwort
2
Iß Sehroeder, üher die M&tir&ifafifd SamkUä»
zu arran, der Renner, und wird von den Cotnm. «Staub durch-
furchend oder aufwirbelnd" übersetzt. In der Mäitr. S. 4, 13, 8
steht nun ganz deutlich rennJcakdS'a geschrieben. Man könnte
hierin die richtige Form vermuthen; es läge dann 3. kar Qdr) zu
Grunde, das gäbe gerade die Bedeutung «Staub werfend, wirbelnd'*,
währen-d re^ukak&t^ etymologisch uijiklar bleibt Man vgl. für
die Verbindung von re^u mit Y kir noch BV. 4, 38, 7 4dhi
bhruvot kirate re^iim ifnjan.
Indessen darf ich mich nicht in weitere Details verlieren. Als
Beispiele werden die angeführten Formen wohl genügen,
Yerhältniss zu P&]aini und anderen Granimatikern,
sowie zu den Lexicographeh.
Am Wichtigsten und Interessantesten ist nun aber derjenige
Theil des lexicaUschen Materials, den ich bis jetzt noch nicht be-
rührt habe, um ihn nun im Zusammenhange zu behandeln, nämlich
diejenigen Wörter und' Formen, welche wir bisher nur durch
Pänini oder andere Grammatiker und die Lexicographen kannten,
ofb mit der speciellen Bemerkung, dass sie vedisch seien, die sich
aber bisher noch nirgends nachweisen liessen, und die sich nun in
der Mäitr. Saiphita wirklich vorfinden. Diese Wörter und Formen
sind es vornehmlich, durch die ein Licht fällt auf die historische
Bedeutung der Mäitr. S., auf den Werth, welchen schon ein Pä^ini
diesem Werke beilegte ; sie sind es, die andererseits wieder interes-
sante Belehrung , bieten über die Glaubwürdigkeit, die Treue in
der Üeberlieferung, welche wir jenen alten Grammatikern und
Lexicographen zugestehen müssen.
Die Wurzel stigh war bisher nur aus Dhätup. 27, 18 bekannt,
wo sie in der Bedeutung von äskandane (angreifen) angeführt
wird. Man hat mit Eeoht diese Angabe des Dhätupä^ha schon
wegen der verwandten Sprachen stets für begründet gehalten, denn
stigh entspricht offenbar den Wurzeln in griech. öTeixw, deutsch,
„steigen*^ und was damit zusammen hängt. Es war derselbe Fall
wie mit pard, welche Wurzel bekanntlich auch im Dhätupä^ha
angeführt wird, sonst aber nicht belegbar ist und dennoch durch
die Vergleichung mit den verwandten Sprachen sicher gestellt ist.
Die Wurzel stigh findet sich nun mehrmals in der Mäitr. S. imd
zwar in einer Bedeutung, die zu der Angabe des Dhätupä^ha
stimmt. Mäitr. S. 2, 1, 12 steht stigh c. pra in den Praesens-
formen prastinnoti, prastinnuyät in der Bedeutung „zum Angriff
vorschreiten, angreifen": äindräbärhaspatya^a' havir nirvapet, yo
räshtriyo neva prastinnuyät „dem Indra und Brhaspati soll der-
jenige eine Opfergabe zutheilen, der als ein Herrscher nicht recht
angreifen (nicht recht zum Angriff kommen) kann.** Dies wird
nun weiter durch eine Legende begründet. Indra wird im Mutter-
leibe von seiner Mutter gefesselt und in Fesseln geboren; da lehrt
SchroedeTy über die Mdärdyant Samhüd, 19
ihn Bfliaspati dies Opfer, und nun fallen die Fesseln ab, er wendet
sich mit seinem Donnerkeil nach allen Himmelsrichtungen. Dami.
beisst es weiter: yo räshtriyo neva prastinnujät, tam etena yajayed
aindräbärhaspatyena , paritato hi vä esha päpman&thMsha na pra-
stinnoti; b^haspataye nirupyata indraya kriyate, sarvata evainai^
muncati, vajrei^emä di^o S bhiparyävartate „wer als ein Herrscher
nicht so recht zum Angriff kommen kann, den soll man mit diesem
au Indra und Bfhaspati gerichteten Opfer opfern lassen; denn ein
solcher ist ja vom TJebel eingeschlossen (gebunden, in seiner freien
Bewegung gehemmt), darum kami er nicht recht angreifen; dem
Bfhaspati wird gespendet, dem Indra zugetheilt, so macht er ihn
Yon allen Seiten frei, und mit dem Donnerkeil wendet er sich nun
nach allen Himmelsrichtungen hin.* — Die Bedeutung der Wurzel
geht aus dem Zusammenhang der Stelle hinlänglich hervor und
sie stimmt zu der vom Dhätupätha angegebenen. Hinsichtlich der
Form muss aber noch bemerkt werden, dass im Dhätup. die
Praesensform stighnute lautet. Dies stimmt nun allerdings inso-
fern, als sowohl im Dhätup. wie in der M&itr. S. das Praesens
mit nu gebildet wird ; eine Abweichung liegt aber in der medialen
Form des Dh&tup&tl^a. Indessen braucht man darauf kein so
grosses Gewicht zu legen. Auch die Wurzel a9, welche im Dhä-
tup^tha unmittelbar neben stigh steht, wird dort nur als medial
angegeben und ist im Veda bekanntlich oft genug activ.
Die Wurzel stigh findet sich femer mit der Praeposition ati
in der Desiderativ-Form sowie im Infinitiv auf am an einer Stelle,
die etwas corrupt ist, sich aber mit grösster Wahrscheinlichkeit
emendiren lässt. Die Bedeutung ist hier eig.. wohl „über Jmd.
hinausschreiten'', daher ihn „bemeistem.'' Mäitr. S. 1, 6, 3 a. A. :
prajäpatir vä idam agra äsit; ta\ai virudho ^ bhyarohanta; süryo
vä etä yad oshadhayas, t4 atitish^hishann atishtighan na^aknot^)
„obgleich er sie bemeistem wollte, konnte er sie doch nicht be-
meistem."
Höchst interessant sind mehrere umschriebene Verbalformen,
die Pllnini in seinem Sütra 3, 1, 42 als vedische Bildungen ver-
zeichnet, die aber bisher noch nicht nachweisbar waren.
So der Aorist abhyvtsddaydmdkar, Üeberhaupt ist sad mit
abhyud niöht weiter nachgewiesen. Die von Paigiini 3, 1, 42 ver-
zeichnete Form findet sich aber Mslitr. S. 1, 6, 5 tad enam dvayaip
bhagadheyam abhyuts&daydmakar grämyaip carai^yam ca „er hat
ihn (den Agni) ausgehen lassen zu einem doppelten Opferantheil
hin.* Der Schol. zu Päiiini erläutert: loke tv abhyudasiahadat.
Auch proßaTwydmcJcar wird bei P&^ini 3, 1, 42 als vedische
Form angeführt, liess sich aber sonst nicht nachweisen. Es findet
sich nun Maitr. S. 1, 6, 10 imd 1, 8, 5.
1) Bühlers Ms. liest atisbthigishamn atishthigan nl^aknot; Haugs Md.
atishtig^sham tishthigan.
22 SchroedeTf über die Mäürdyant Samküd.
tato devat&; yad bahirlomam paryürnuvitÄnantarhito (cod. — t&m-
tarhito) dikshito yajilaV sjäd; yad antarlomam , antarbito yajüs^.
bahirloma mit den Haaren nach aussen gekehrt; auch bisher
nur P&. 5, 4, 117 belegt; in der M&itr. S. 3, 6, 6; s. die Stelle
unter dem vorhergehenden Worte.
agrtya = agriya fiihrt Pänini 4,4, 117 an und bezeichnet
es ausdrücklich als vedisch. Die Form war aber noch nicht nach-
zuweisen. Sie findet sich Maitr. S. 2, 7, 13 a. E. und 2, 9, 4
(gerade die alte Handschrift liest so); femer 1, 6, 10 und in der
Inhaltsangabe zu 3, 1,10 (agriya = vorzüglich AK. 3, 2, 7 ; ein
älterer Bruder Bamän. zu AK. im CKDr.).
bamMyams soU nach Pä. 6, 4, 157 die Comparativ-Büdung von
bahula sein. Diese Form findet sich Mäitr. S. 1 , 8 , 3 a. A. äpo
bheshajä, yatra v& et& asyä upayanti, tat pra^astatarsL oshadhayo
j&yante ba^hlyasil^ (Sonst nur Vop. 7,56; Kuli, zu M, 5, 64 in
der Bed. „weitläufig, ausführlich* belegt. Dies will für uns natür-
lich nichts bedeuten.)
dakshividt adv. im Süden, lehrt P&iaini zu bilden 5, 3, 34
(zugleich wird diese Bildung für uttara und adhara angegeben).
Bisher nicht nachgewiesen, findet sich das Wort in der Compo-
sition dakshindtsad im Süden sitzend Mäitr. S. 2, 6, 3 neben
uttar&tsad, purahsad u. s. w.: ye devä. dakshinätsado yamanetra
rakshoha^as , te no S vantu cet. ; und weiter unten yam&ya
dakshi^ditsade sväh&. Femer steckt dies Adverb in doJcshinddvdta
Südwind 2, 7, 20.
ojasya kraftvoll, nach Pä. 4, 4, 130 eine vedische Bildung.
Sonst nicht belegt. Es findet sich Mäitr. S. 2, 3, 1 yä väm
miträ.varunäi ojasyä sahasya yätavyä rakshasy& tan1i1;;i cet Der Schol.
zu Pä. 4,4, 128 führt speciell die Verbindung ojasyä tanüh aa.
cfitpati Herr des Denkens, bisher nur VS. 4, 4 belegt, wo es
paroxytonirt ist. Nun lehrt aber P&^ini 6, 2, 19, dass citpati ein
Oxytonon sei, und diese Betonung hat das Wort wirklich Maitr.
S. 1, 2, 1 a. E.; 3, 6, 3.
vdkpati Herr der Bede, ebenfalls VS. 4, 4 paroxytonirt, sonst
in unaccentuirten Texten. Nach Pä. 6, 2, 19 ist das Wort Oxy-
tonon, und so wird es betont M&itr. S. 1, 11, 3*)-
bhamshnu gedeihen wollend, nach Pä. 3, 2, 138 ein vedische s
Adjectiv, Hess sich aber nicht nachweisen. Es steht Maitr. S. 1, 8, l
bhavish^uh satyaipi bhavati, ya evavtiveda (== bhavitar, bhiishnu
sein werdend, zukünftig AK. 3, 1, 29. H. 389. In Compp. mit
einem Adverb auf am werdend Pä. 3, 2, 57. Vgl. andham — ,
ä^hyam — , düram — , nagnam — , palitaiii — , priyam — , subha-
gam — , sthülarn — ).
dryakrü, fem. zu äryakrta, von einem Ärya verfertigt. Diese
Form als vedisch angeführt P&. 4, 1, 30, vom Schol. durch
1) Auch aharpati'Berr des Tages findet sich als Oxytonon Mäitr. S. 1, 11, 3.
Sehroeder, über die MSür&yant SainhM, 23
iiyakria iti loke erlftntert M&itr. S. 1, 8, 3 a. A. wird von der
sthW gesagt: ftryak^i bhavati, im Gegensatz zn knlälalqi^a, von
einem gewöhnlichen Töpfer verfertigt. Allerdings ist diese Form
im Petersburger WörteÄuche noch durch K&ty. Qr. 4, 14, 1 be-
legt, aber dennoch ist eS wahrscheinlicher, dass Pä^ini die MHitr.
S. im Auge hatte. Auf dieselbe Stelle der M&itr. S. nimmt wahr-
scheinlich auch der Schol. zu Pä. 4, 4, 123 Bezug, vgl. das
folgende Wort.
aswrya asurisch, den Asuren gehörig, so viel wie asurasya *
svam nach Pä. 4, 4, 123. Der Schol. führt dazu als Beleg an
den Satz asuryaip vä etat pätram. Dieser Satz, der sich schon
durch seine Fassung (namentlich das etat) als ein Citat kund giebt,
findet sich M&itr. S. 1, 8, 3 a. A., an derselben Stelle, wo das
eben erwähnte äiyak^i vorkommt. Nachdem die Forderung aus-
gesprochen ist, dass die sth&li von einem Arier verfertigt sein
solle, heisst es: asurya^ v& etat patra^», jat kul&lakftam „ein
Eigenthum der Asuren ist dasjenige Gefäss, das ein gewöhnlicher
Töpfer verfertigt hat."
sarvdhna der ganze Tag, nur P&. 5, 4, 88 und 8, 4, 7 be-
legt (im Sütra die Bildung des 2. Theiles angegeben, im SchoL die
Form angeführt). Das Wort steht M&itr. S. 1 , 8, 9 yasy&hutam
agnihotra^ süryo ^bhyudiy&d, agni^a^ sam&dh&ya v&ca>a» yatv&
dampati sarv&lugiam up&sty&t&m.
hlhalcsliarnkdra Speise bereitend, schajQPend, wird im Petersb.
Wörterbuche nur durch P&. 6, 3, 70, V&rtt. 2 belegt, wo es als
vedisch bezeichnet ist Es findet sich M&itr. S. 4, 7, 3 a. E. ete
homä bhakshamk&r&9 ca bhavanti.
jpcuc^ pass. pacyate reif werden, zur Entwickelung gelangen,
von Bäumen mit dem Accusativ der Frucht. Diese merkwürdige
Construction war bisher nur nachweisbar bei Pataüjali zii P&.
3, 1, 87 (s. Mah&bh­a, lithograph. Ausgabe, 3, 49, b). Er führt
dort als Beispiel an : tasm&d udumbara]^ sa lohitam phalain pacyate.
Dieser Satz ist wohl der M&itr. S. entnommen, denn dort heisst
es 1, 8, 1 a. A. tasm&d udumbara^ pr&j&patyas, tasm&l lohitam
phalaip pacyate. Dieselbe Construction findet sich noch M&itr. S.
1, B, 5 a. A. ye vanaspataya &ra]ay& &dyaip phalam bbtüyish^ham
pacyante. (Ausserdem nur noch Vop. 24, 11.)
ÄaW wird nach P&. 3, 3, 108, V&rtt. 8, Seh. von dem 3. kar(d. h.
ind. kr, kirati) gebildet Es findet sich in der Composition äkhukiri
Maulwurfshaufen als Synonymen von &khukartsha (^^i. Br. 2, 1, 1, 7
und TBr. 1, 1, 3, 3. Der Grammatiker bezieht sich wahrschein-
lich auf unsere Form; sonst kommt kiri nur vor = kiti ein wildes
Schwein U9. 4, 144. Bhar. zu AK. 2, 5, 2. CKDr. R 1287.
dcaim'am bis zum vierten Gliede, ist bisher nur beim Schol.
zu P&. 8, 1, 15 nachgewiesen, wo der Satz angeführt wird : &catu-
raip h!me pa^avo dvandvaip mithun&yante (nämlich m&t& putre^a
mithunani gacchati, p&utre^a, prap&utre^a, tatputreigi&pi). Hier
24 Schroeder^ über die Mditrdyant Sarrihitd.
liegt offenbar ein Citat vor und zwar aus Mäitr. S. 1 , 7,3 äca-
tura^fii hipa^avo dvandvam mithunäl^.
apdkartu das Wegtreiben ist im Petersb. Wörterbuche nur
Pä. 3, 4, 16 Seh. nachgewiesen. Dort wird es ausdrücklich als
vedisch bezeichnet und der Satz angeführt: purä vatsänäm apä-
kartor äste , wohl mit Beziehung auf Mäitr. S. 1 , 4 , 5 pura
vatsän&m apäkartor dampaty a9niyätäm. (Der SchoHast citirt nicht
ganz genau, sondern giebt die Form in dem Zusammenhange an,
in welchem sie vorkommt, vielleicht aus dem Gedächtnisse, manch-
mal wohl auch, um abzukürzen. Vor dem Wegtreiben der Kälber
sitzt der Opferer und speist, seine Gattin gleichfalls. Vgl. übrigens
auch oben das Citat unter sä4hyäi).
dgvavdra Mäitr. S. 3, 7, 9 a. E. Wir finden die Form
a9vavara = a9vavd>la Name eines Eohres, Saccharum spontaneum,
nur Pä. 8, 2, 18, Värtt. 2, Seh. belegt. Diese Form, offenbar die
regelmässige ältere, bisher noch nicht nachweisbar, liegt offenbar
dem Adj. ä9vavära zu Grunde. Die Bedeutung „aus dem Rohr
a9vavära verfertigt* ergiebt sich deutlich, da es Epitheton zu
prastara ist.
dgnwdruna auf Agni und Varuna bezüglich, ihnen gehörig,
geweiht, finde ich auch bis jetzt nur Pä. 6, 3, 28 Seh. und Pä.
7, 3, 23 Seh. belegt. In der Mäitr. S. findet es sich 2, 1, 4
a. E. (in Verbindung mit caru).
uruyd Von um; diese Form aus Pä. 7, 1, 39 Seh. belegt,
demgemäss sie = uru^ä sein soll ; sie ist ausdrücklich als vedisch
bezeichnet; uruyd findet sich nun als Adverb in der Bedeutung
^weithin" Mäitr. S. 2, 7, 8 und 3, 2, 1 dr^äno rukmä uruyä
vibhäti. An der entsprechenden Stelle liest TS. 4, 1, 10, 4 urvyä',
RV. 10, 45, 8 urviyä'. Femer Mäitr. S. 2, 8, 2.
Sind uns bei der Besprechung dieser Formen mehrfach Fälle
vorgekommen, wo Stellen aus der Mäitr. S. in der grammatischen
Literatur citirt werden, so verdient es hier noch besonders hervor-
gehoben zu werden, dass wohl schon im Nirukta ein solches Citat
vorliegt^). Nir. 5, ö wird nämlich als vedisch der Satz angeführt:
tam marutalb kshurapavinä vyayuJ^. Dieser Satz findet sich Mäitr.
S. 1, 10, 14; es handelt sich da um die Vernichtung des Vytra
durch die Marut's; sie durchschneiden ihn mit dem kshurapavi.
Dieser Satz ist bisher noch nicht in einem vedischen Buche nach-
gewiesen. (Vgl. das Petersb. Wörterb. unter kshurapavi).
Endlich möge noch Einiges aus späterer Zeit angefahrt werden.
aydgaya im Erze ruhend, liegend, eine interessante Neben-
form von ayab^aya. Das Petersb. Wörterbuch giebt unter ayah9aya
(VS. 5, 8. Käty. Qr. 8, 2, 35) nur an, Säyana zu Ait. Br. 1, 23 habe
dafür aus einer anderen Quelle die unregelmässige Form ayä9aya.
1) Dass im Nirukta auch eine der sieben zur MMträyant ^&khä gehörigen
Schulen direkt erwähnt wird, habe ich schon oben hervorgehoben.
Schroeder, über die Mdürdyani Samküd, 25
Diese Quelle ist wohl die M&itr. S., denn hier (1, 2, 7) findet sich
die "Form ayftfaya.
r<gdgaya im Silber ruhend, liegend = rajflkt^^aja, das auch
VS. 5, 8 Yorkommt imd durch rajasi (= rajate) 9ete erkl&rt wird
(s. Petersb. Wörterb. und Mahidh. zu der Stelle). Auch fiir dies
Wort citirt S&y. zu Ait Br. 1, 23 die Nebenform raj49aja und
diese findet sich M&itr. S. 1, 2, 7.
hardgaya im Golde rohend, Nebenform von hari^aya, das
VS. 5, 8 Yorkomitat. Auch diese Foim citirt Säy. zu Ait. Br. 1, 23;
sonst unbelegt, findet sie sich M&itr. S. 1, 2, 7.
Jeart spinnen. Durga zu Nir. 3,21 fiihrt die Formel an:
gn&s tvakpitann apaso S^^^^^^^ dhiyo ^yayan; er setzt aus-
drücklich hinzu, sie fSnde sich im M&itr&yan!yakam (freilich,
nach einer Einschiebung in den Hdschr. auch im T&^dya-Br&hma^a
imd den Büchern anderer Schulen) ^). Der Satz steht wirklich
Mütr. S. 1, 9, 4 als Formel beim Empfemg eines Gewandes.
Durga führt noch mehr an, was demselben Capitel der M4itr. S.
entnonunen ist, wenn auch nicht genau dazu stimmt. Das ganze
Citat bei Durga lautet, wie mir Herr Professor Both mittheilt:
deyasya tv& savitolt^ prasave S^vinor b&hubhy&i{i ptL8h];L0 hast&-
bhyäm pratigrhnämi ; gnas t^krntann apaso ^tanvata dhiyo
[vayitryo, nicht in allen Mss.] Svayan; Yarugas ty& nayatu devi
dakshi^e b^haspataye v&sas, ten&mrtatvam apiya; mayo d&tre, mayo
mahyam pratigrahltre ; ka idaip kasm& ad&t? k&mal^ k&m&y&dät,
kämo d&t&, käroati pratigrahtt& , k&mali^ samudram ävi^at, k&mena
tv4 pratig^h^ämi, k&m&itat te ; dann heisst es : Y&sasa(L pratiigraha-
mantre Snushanga esha m&itr&ya^iyake [tft^^y^b^i^^^IunaQe c&ny&sv
api 9äkhäsu].
In der M&itr. S. 1, 9, 4 kommt auch zuerst die Formel devasya
tvll savitu]^ u. s. w. Dann folgt eine Beihe anderer Formeln und
dann erst gnäs tv&k^tann apaso Stanvata dhiyo ^vayan; bfhas-
pataye tvft mahya^ yami^o dadliti, so ^m^tatvam a^lya, mayo
datre bhüy&n, mayo mahyaip pratigrahttre. Erst nach einem
längeren Zwischenraum heisst es dann: ka idaqi kasmä ad&t?
kämatjL k&m&ylld&t, k&mo d&tft, k&maf^ pratigrah!t& , kfimftya tv&
pratig^h^ftmi, k&mäitat te; iti samudro T&i k&ma]^ cet').
Besultate des Bisherigen. Das Alter und die
historische Bedeutung derM&itr&ya9iSamhit&.
Mag nun auch von den oben angeführten Formen eine oder
die andere sich vielleicht später als nicht stichhaltig zur Beweis-
führung herausstellen, im Ganzen werden wir es doch als sicheres
1) 8. TIndya Br. 3, 3, 5, 1 ff. TAitt Arany. 8, 10, 1.
2) Die in den Commentaren zum KiAtyatütra des weissen Ti^jas enthaltenen
Anföhrongen ans dem Mäitram habe ich noch nicht durchprüfen können.
26 Schroeder, Hier die Mäitrdyant SamhM.
BestQtat unserer üntersuchong ansehen dürfen, dass P^ini die
Maiträya^i Samhitä kannte, dass er sie kannte als ein Werk,
dessen Autorität nnd Bedeutung ihm gross genug erschien, um
ganz speciell Formen daraus als merkwürdige Bildungen in seine
Sütren aufzunehmen. Ein ahhyuts&day&makar , ein p4vayam-
kriyat sind sprechende Belege für diese Behauptung. Die
Autorität des Werkes war ihm gross genug, um ihn zu bewegen,
eine Form wie kusitäyi, die doch nur in einem Buchstaben
von knsid&yi abweicht, ausdrücklich neben dieser letzteren Form
zu berücksichtigen. Wenn femer eine bloss im Dhätup^^ha
belegte Wurzel, die auch durch die Vergleichun^ sich als acht
erweist , mit Sicherheit in der Mäiträyai^i Saiphitd. sich nachweisen
lässt; wenn endlich auch ein Gitat aus der M&iträy&ni Samhit&
aller Wahrscheinlichkeit nach schon im Nirukta Yorliegt —
welch ein interessantes Licht fällt dadurch auf die Frage nach
dem Alter und der historischen Bedeutung der Mllitrayani Samhitil !
Wir haben indessen noch mehr Anhaltspunkte zur Entscheidung
dieser Frage.
In Yliska's Nirukta wird neben dem E&thakam nur noch
ein Brähmana-artiges Werk mit Namen genannt, nämlich das H&ri-
dravikam, Nir. 10, 5 (s. Weber, Indische Literaturgeschichte, IE. Aufl.
S. 97)*). Durga sagt zu dieser Stelle, da«s Haridru und seine
Schule zur M&iträyani Q&khd. gehören: Häridrayo nama mM-
trd.yaniylln^ipL päkhlkbhedah. Dies stimmt denn auch zu der
Angabe des Garanavyüha, demgemäss die Hä.ridraviy&h eine
der 7 ünterabtheilungen der Maitrd.yanl Qftkh& bildiBn: tatra
M4itr4yaia!ylii näma sapta bhedä bhavanti : M4nayä Yllr&h4 Dundubhä
Chägey&h Cy&mät Qyämäyantyä H&ridraviyä^ ceti.. S. Webers
Ind. Stud. in, S. 268. Dieselbe Angabe findet sich auch nach
Both im Oomm. zu den Grhya-Sütren des Päraskara (s. Both's
Nirukta S. XXDI).
Wenn alle diese übereinstinmienden Angaben richtig sind —
und wir haben zunächst keinen Grund, daran zu zweifeln — , so
ergiebt sich daraus, dass ein Zweig der M&iträyaplya's bereits im
Nirukta erwähnt ist, was ausserdem nur noch einem Brahmana-artigen
Werke, nämlich dem nah yerwandten E^fhakam zu Theil wird.
Nun wird aber im Schol. zu P&nini 4, 3, 104 Haridru ein
Schüler des Kaläpin genannt. Herr Geheinurath Böhtlingk,
dem ich für diese ganze Arbeit viel Förderung und Belehrung
verdanke, macht mich femer darauf aufmerksam, dass in der
Kä9ikä zu Panini 4, 3, 104 folgender Vers citirt wird:
haridrur eshElm prathamas, tata^ chagalitumburd,
ulapena caturthena, kd.Mpakam ihocyate.
1) Die Stelle Nir. 10, 5 lautet: yad anidat tad rudrasya rndratvam iti
k^hakam; yad arodtt tad rndrasya rudratvam iti hftridravikam. In der MIdtr.
S, finde ich übrigens das CitAt noch nicht. Dagegen steht es TS. Ir 5» li i-
Sehroeder^ über die MdUrdyant Samhiid. 27
Es steht ganz im Einklang mit der frühen Erwähnung des
Haridru -im Nirakta, wenn er hier an erster Stelle genannt wird.
Aber hier wird er zu den Kaläpa's gerechnet, während er nach
dem oben Mitgetheilten zu den Maitrayaniya's gehört! Auch die
Ghagalina^, welche sowohl nach der K^i^iik als nach dem SchoL
zu Pä. 4, 3, 104 Schüler des Kalapin sind, werden wir in den
Chägeyah (Ch^Lgaleyal^) wiedererkennen, die nach dem CaranaTy^a
ebenfalls zu den Mäitr&ya^lya's gehören (s. Weber, Ind. Lit.
n. Aufl. S. 106 Anm.; Ind. Stud. m, 258).
Wie lassen sich diese Angaben mit einander vereinigen? Mir
scheint es, nur durch die Annahme, dass eben die MIdträyantya's
mit der Schule des Ealäpin zusammenfallen; dass entweder die
Käl&pa's einen Theil der Maitrayaniya's bilden, oder umgekehrt,
oder endlich — was vielleicht das Wahrscheinlichste ist — dass
sie sich eigentlich ganz decken, dass es nur verschiedene Namen
für dieselbe Schule sind. Diese Hypothese erscheint auf den
ersten Anblick sehr kühn. Dennoch habe ich mehr und mehr die
üeberzeugung gewonnen, dass sie uns den richtigen Weg führt,
und dass mehr wie ein schwieriges Problem aus der Geschichte
dieser Yajus-Schulen erst bei dieser Annahme mit einem Male
deutlich wird.
Kalapin und seine Schule müssen im Alterthum eine hervor-
ragende BoUe gespielt haben. Sie erscheinen in engster Verbindung
mit den Katha's, deren Bitualbuch im Kd.thakam vor uns liegt.
Patanjali nennt Ealäpin, ebenso wie Katha, einen Schüler des
YM^anpipäyana, und dieser berühmte Lehrer erscheint stets in
specieller Beziehung zur Yajus-Üeberlieferung , ja er steht an der
Spitze derselben. Sein Schüler soll nach dem K&ndänukrama
der Atreyi- Schule auch Y&ska Paingi sein, der dann weiter
Lehrer des Tittiri genannt wird. Nach dieser Ueberlieferung
hat also Tittiri, der Stifter der Täittiriya-Schule , die Lehren
erst aus zweiter Hand; er ist der Schüler eines Schülers jenes
Yai^ampäyana, während Katha und EallLpin direkt als Schüler des
Vai^ampdryana gelten. Der Sinn dieser Tradition kann doch nur
der sein, dass die T&ittiriya's jünger sind, als jene Katha's und
Eal&pa's. Welche Bedeutung diese Schulen in der alten Zeit ge-
habt, ersieht man auch aus der Berücksichtigung, die ihnen bei
Pä^ini und im Mahllbhäshya des Patanjali zu Theil wird. Es
heisst sogar, dass ihre Lehren in jedem Dorfe verkündigt werden :
grame gräme k&läpakam kd.thakam ca procyate (s. Weber, Ind.
Stad. XIH, S. 440). Damit steht auch ihre Erwähnung im B4may.
2, 32, 18. 19. (Schlegel) im Einklang:
ye ceme Ea^a-EMap& bahavo dai^^^^unluav&V |
nityasvadhyäya^ilatvän n&nyat kurvanti kimcana || 18 ||
alas&h sväduklkmd>9 ca mahatäiji capi sammatäl^ |
tesh£lm a9ltim yänäni ratnapür^äni däpaya || 19 Q
Die Eatha und Ealapa, das Eathakam und das Eälapakam
30 Sekroeder, üUr die Mäürdyafii Samhitd.
und dies bringt Weber höchst scharfsinnig mit dem Umstände in
Verbindung, dass gerade in Magadha die Lehre des Qäkyamuni,
der Buddhismus, Eingang gefunden habe. Weber vermuthet,
dass hier eine brahmanische Legende von dem ^^^y^i^^^ selbst
vorliegt, und damit steht ja im besten Einklang, dass die Sänikhya-
Lehre, die uns auch in der üpanishad entwickelt wird, die phüo-
sophische Qrundlage des Buddhismus bildet. Femer ist ja be-
kanntlich Mäitreja der Name des zukünftigen Buddha, und dem
QftkyamTmi wird ein Pür^a Mäiträya^iputra zum Schüler gegeben.
Ja noch mehr Notizen weisen auf jene Beziehung der
M&itrILyanija's zum Buddhismus.
Bäna's Harshacaritam berichtet von einem zum Buddhismus
übergetretenen Mäiträyai^lya Diväkara und Bhäu Däji fügt hinzu
(Journal Bombay Brauch B. A. S. X, 40), dass noch jetzt Mldträya-
]gilya Brähmaigia's bei Bhadg&on am Eusse des Yindhya leben, mit
denen andere Brä^a^a's nicht zusammen essen; the reason may
haye been tiie early Buddhist tendencies of many of them (s.
Weber, Lid. Literatnrgesch., IL Aufl. S. 109 Anm.).
Diese interessanten Thatsachen führen uns unmittelbar zu der
Verinuthung, dass in eben dieser Tendenz zum Buddhismus das
gesuchte Motiv für die Namensänderung der ^^^^ gelegen haben
mag. Es ist doch sehr wohl denkbar, dass in jener Zeit, wo der
Buddhismus in so gefahrdrohender Weise heranwuchs, eine jener
alten Brahmanenschulen durch eine gewisse Hinneigung und
Nachgiebigkeit gegenüber dem mächtigen Feinde sich in ihrem
Bestände zu sichern suchte. Vielleicht auch nur, um die Ge-
müther ihrer eigenen, niehr xmd mehr zusanunenschmelzenden
Anhänger zu beruhigen und sie dem Buddhismus gegenüber von
vornherein kühler zu stinomen, konnten sie sich wohl den Anschein
geben wollen, als wenn sie selbst gar nicht so weit von jenen
Lehren entfernt stünden. Sie behielten zwar ihr altes geheiligtes
Bitualbuch und all seine Opfer bei, aber sie verfassten eine üpa-
nishad, in der dieselben Lehren verkündigt wurden, die einst dem
Stifter des Buddhismus zur Begründung seiner Weltanschauung
gedTent hatten. Ein (}k^kya,nja, sollte das Evangelium ihrem Könige
Bfhadratha verkündigt haben, aber dieser hatte es von Maitri,
und Mäitreya war ja der Name des zukünftigen Buddha, des
Messias einer neuen Periode. Sie nannten sich selbst Maiträyaniya's
im Anschluss an jenen Pür^a Mäiträyaniputra , den man als
Jünger des Buddha kannte. Viel weiter aber durften sie auch
nicht gehen. Sie wollten doch immer vor den anderen Schulen
als orthodoxe Brahmanen gelten und benutzten nur den äusseren
Schein der Namen, die Beziehung zu Buddha's Jünger und zum
Messias der Zukunft und jene, wie sie wohl wussten, für das Volk
imschädHchen Philosopheme, um dem allzu mächtig heranwachsen-
den Buddhismus gegenüber eine Waffe mehr zu haben, wenn
auch nur eine Waffe, die in Trug xmd Unwahrheit bestand.
Schroeder^ über die Mdüräyani Samhüä. 31
Sie blieben Brahmanen ganz und gar, gaben sich aber den
Schein, als wären sie gewissermaassen die Buddhisten einer neuen
Aera, die schon nach jenem Messias ihren Namen trugen. Wir
kennen ja auch sonst ähnliche Annäherungen und Zugeständnisse
einer Sekte gegenüber einem ihr im Grunde durchaus feindlichen
Glauben. Haben doch von allen buddhistischen Sekten die Jaina's
allein sich im eigentlichen Indien halten können und nur dadurch,
dass sie den Brahmanen gegenüber nachgiebig waren. Und wer
vermag es zu sagen, ob solch ein diplomatisches Verfahren der
Mäiträjaniya's nicht wirklich das Seinige dazu gethan, um dem
Wachsthum des Buddhismus entgegen zu treten? In der Folge-
zeit aber musste sich jenes unwahre und heuchlerische Vorgehen
an den Anhängern dieser ^^^^^ rächen. Es musste nach Ver-
treibung des Buddhismus auf diese Sekte der Makel fallen, dass
sie sich einer buddhistischen Tendenz, einer Nachgiebigkeit gegen
den Erzfeind schuldig gemacht hatte, wie es das oben angeführte
Zeugniss des Bhäu Daji ganz direkt behauptet. Und eben darin
wird man auch den Grund dafür suchen können, dass in der
Gregenwart von der einst so mächtigen Schule nur noch trümmer-
hafte Beste übrig geblieben sind.
Indessen, wie man auch über diese letzte Vermuthung urtheilen
mag, dies Eine glaube ich doch als sicheres Resultat unserer Be-
trachtung hinstellen zu dürfen, dass in der Mäiträyani Samhitä
ein alter und wichtiger Yajus-Text vor uns liegt, vielleicht der
älteste, der uns gut überliefert ist; ein Text, der in sprachlicher
wie historischer Hinsicht auf das Interesse der Forscher gerechten
Anspruch erheben darf.
1?lxe s
^IM^iAAM^^S^kAA^lM^
1) Die Madträyani SamhitS enthält die älteste überhaupt
bekannte indische Prosa»
2) Das Gesetzbach des Mann ist ans der Schule der
M&iträyaniya's hervorgegangen.
3) Die vergleichende Accentuations-Lehre liefert den Be-
weis, dass die Hang'sche Accenttheorie der Hauptsache nach
verfehlt ist
4) In Yäjasaneyi-Saznhitä 6,18 ist vyathishat sicher zu
corrigiren in S vyathishyäi (aus avyathishyäi).
5) Die älteste Accentbezeichnung im Sanskrit ist der
griechischen ausserordentlich ähnlich.
6) Im Hiranyagarbha-Liede (RV. X,121) ist V.6 für
krandasi z. 1. rodasi; eka (V. 8) ist Glosse und muss ge-
tilgt werden.
7) Die wichtigste Aufgabe der Indologie ist gegenwärtig
die culturhistorische Verwerthung des angesammelten Materials*
8) Der sogenannte Aor. II Passivi ist bei Homer — mit
einigen Ausnahmen — gar nicht zum Passivum zu rechnen.
9) Es ist ein kritisch vollkonmien berechtigtes Verfahren,
Genetivformen wie MoXoo^ ^IXioo^ So u. dgl. in den homerischen
Text zu setzen.
10) Das homerische odXo^^uToi ist ein Compositum mit um-
gekehrter Stellung der Glieder.
11) Der Schauplatz für die Irrfahrten des Odysseus bei
Homer ist zu einem bedeutenden Theile im Schwarzen Meere
zu suchen.
■^■oo^§o^>o-
Mäi4rM/y/ayfi\
ZeUschrm d.D. M. a.XXXm.
(S. 28 des der Miinchenß/' f/of- a,
stammenden Haugschen Afanus\
;^^-Ä|V7 •^St'^^-Ä ^-d^-^
Ulf, J^ 6 und 7.
sk gehörigen, • aus Ahmedabad
tr i. J. 1590 n. Chr.) ^y. ^
Lrh. Anst .V. J . &, Bach, Leipzig .